Monthly Archive for August, 2007

Essen sei dank!

Wie viele Berliner atmen auf! Endlich…wir haben es geschafft! Die Loveparade war schon lange kein Spaß mehr. Wir haben sie endlich exportiert, denn kein Einheimischer hat mehr Lust auf schlecht verkleidete Menschen, vollurinierte Landschaften und tonnenweise Dreck. Das totale Chaos auf Bahnhöfen und Straßen. Nein, Berlin ist klug geworden. Gott sei dank! Essen fühlt sich geschmeichelt, dass jetzt endlich im Pott der Bär steppt. Und tatsächlich, schaut man sich die Bilder vom Wochenende an, fühlt man sich bestätigt. Aus tiefsten Kellerlöchern haben sich die Loveparadeliebhaber die Utensilien für IHREN Auftritt hervorgezaubert. Plateauschuhe und bunte Plüschsachen dazu Unmengen an Alkohol, Drogen und Technomusik. Zugegebenermaßen vor zehn Jahren war das noch innovativ und aufregend. Aber irgendwann können das selbst die Begründer der Loveparade nicht mehr sehen. Sie bleiben in Berlin und kümmern sich um anständige Parties für ein geschmackvolles Publikum. In Essen jedoch scheint man schon ewig drauf gewartet zu haben und als würde man die Uhr zurückgeschraubt haben, lassen die Pottbewoher zum Glück weit weg von der Hauptstadt, so richtig die Sau raus um uns zu zeigen: Berlin war nicht schlecht-Essen wird besser! Das denken wohl die Ordnungskräfte vorort nicht mehr. Sie mussten stundenlang nervige Raver von den Laternen und Ampeln pflücken und schaut man in ihre entnervten Gesichter sieht man diese sagen: Na vielen Dank Berlin! Das hättet ihr besser bei Euch behalten! Recht haben sie und wir nicken bedächtig und schicken die besten Grüße 600 Meter quer durch die Republik! Unser Beileid habt ihr!

Wenn man die Füße vor lauter Bauch nicht sieht

Hach ja, mich hat es erwischt. So richtig dran geglaubt habe ich gar nicht an die Vorrausschau meines indischen Handlesers, der mir vor einigen Jahren ein Kind und einen Umzug für dieses Jahr prophezeite. Ach was, ich doch nicht. Mutter werden kann noch warten. Erst mal Karriere machen. Nun ja, ich weiß ja, dass die Inder eine Gabe haben, die ich niemals anzweifeln würde. Eigentlich hätte ich schon längst die gesamte Ausstattung anschaffen können…Nein, nun mal im Ernst, der kleine Wurm ist wohl das größte Geschenk überhaupt. Erst war er nur ein kleines Knäuel an Zellen und ist etzt schon ein richtiges Menschlein. Und dieses Menschlein wohnt in MIR. Unglaublich! Es strampelt und hampelt und wächst und wächst. So langsam sehe ich meine Füße nicht mehr und stöhn…das Aus- und Anziehen fällt mir auch nicht mehr so leicht. Gut, wenn da ein rettender Helfer in der Nähe ist, der einem die Schuhe, die auch enger zu werden scheinen, vom den Füßen reißt. Hach und es ist so schön sich gemeinsam über das jammernde Muttertier lustig zu machen und zu spekulieren, wie er sein wird- der willkommene Nachwuchs.

Go East

Was ist eigentlich an unserer guten alten Ostsee los? Um ein wenig Entspannung zu suchen, fahre ich seit Jahren sehr gerne an die Ostsee. Nicht nur weil ich privat ungern weit weg fliege, was nun wirklich nicht jeder nachvollziehen kann. Aber das bringt der Fliegerjob so mit sich. Aus Fernweh ist Heimweh geworden und das ist sehr viel angenehmer…Nun ja hauptsächlich fahre ich natürlich an die gute alte Ostsee, um die wundervolle Landschaft zu genießen und stundenlang Hühnergötter und Donnerkeile zu suchen. Nur Insider kennen wohl diese steinernen Kostbarkeiten.
Aber oh weh…! Was ist passiert? Die Strände sind plötzlich voll mit Schweden, Schweizern, Bayern und anderen Nationalitäten, was zur Folge hat, dass aus den Naturreservaten die einst nackte Sachsen schmückten, superschicke überlaufene Badestrände geworden sind. Das Personal in den Restaurants spricht Englisch und die Hotels sind Luxusklasse. Die Ortschaften sind herausgeputzt, als käme der Kaiser persönlich zu Besuch. Nein nein nein…versteht mich nicht falsch, es kann ja nicht schaden, wenn der Rest der Welt erkennt, wie schön es im Osten ist. Und außerdem gibt es einige Tabus für die neuen Besucher. Nirgendwo auf der Welt nämlich sind die Menschen so freizügig wie an unseren schönen FKK Stränden. Und dort verirrt sich so schnell auch kein Fremdling hin. Deshalb ist dieser Tipp ein heimlicher meinerseits an all jene, die mehr als 10 qm Strand für sich haben möchten statt als Sardine an den Texltilstränden zu schmoren. Na dann ein glückliches und nahtloses Bräunen meinerseits!