Der Fluch ums Futter

Prominent und reich heißt nicht gleich glücklich. Und schon gar nicht satt. Am besten, man schaut in diesen Tagen nicht fern, weil man sonst ins große Grübeln kommt. Warum fangen jetzt sämtliche B- Prominente an sich zu outen, dass sie seit Jahrzehnten essgestört sind? Ist die Tatsache nicht schon traurig genug? Muss man das auch noch celebrieren und als letzten Anker nutzen, um in den Medien noch irgendwie präsent zu bleiben? Irgendwie eine verschobene Welt. Und das Thema ESSEN ist doch in unserer modernen westlichen Welt sowieso eher eine Frage des Status! Nur eben anders, als man es sich erklären kann. Warum sind immer ausgerechnet die Reichen so unterernährt und mager? Und warum sind die Sozialschwachen, die Samstag für Samstag an einer Weddinger Kirche, bewaffnet mit einem Wägelchen, an der Tafel anstehen gerade diejenigen, die mehr als gut im Fleisch stehen? Gar keine Frage, die Tafel ist eine tolle Sache. Und ich habe Respekt vor den Menschen, die Tag Tag dafür sorgen, dass im reichen Deutschland niemand verhungern muss. Aber unlängst fragte ich eine befreundete Neurologin, warum stehen diese wirklich dicken Menschen nach Essen an? Ganz einfach! Weil Essen ein soziales Problem geworden ist. Die, die wenig haben, achten nicht mehr darauf was sie essen. Und Kalorienbomben sind ja nun wirklich nicht teuer. Und so muss es nicht teuer sein, sich einen Schutzmantel, quasi einen Speckmantel anzufuttern.
Hm, aber es geht mir nicht in den Kopf. Das ist doch pervers, dass ganz Hollywood aussieht wie ein Hungerhaken, dabei könnten die Stars sich doch das hochwertigste Essen in ihren mageren Rachen schieben. Also ich für meinen Teil bin da sehr verwirrt und würde gern die schmalen armen Kinder aus Indien und Afrika an den Tafeln Deutschlands sehen, deren kleine schmalen Körper mir von meinen Reisen niemals mehr aus den Kopf gehen werden. Und im Gegenzug würde ich gerne die etwas durchgeknallte Naddl verschicken, denn diese verrückte Frau braucht doch wirklich keiner im deutschen Fernsehen.

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